Trois Danses - Jehan Alain
Roman Hauser
3 Tänze aus der Jesuitenkirche Wien
Für eine außergewöhnliche Aufnahme von Jehan Alains Trois Danses kamen Orgel, Tanz und Video in der Jesuitenkirche Wien zusammen: Der Organist Roman Hauser interpretierte das Werk an der monumentalen Späth-Orgel, während die Tänzer:innen Elena Bottaro und Francesco Daniele Costa mit improvisierten Bewegungen auf die drei unterschiedlichen Charaktere des Stücks reagierten. Entstanden ist eine ausdrucksstarke Produktion dieses selten gespielten Werks.
Orgel
Die Jesuitenkirche zählt zu den prächtigsten barocken Innenräumen Wiens. Ihre Orgel wurde 2003–2004 vom Freiburger Orgelbau Hartwig Späth erbaut und orientiert sich in Disposition und Gestaltung an französisch-romantischen Vorbildern. Mit über 2.700 Pfeifen, verteilt auf drei Manuale und Pedal, ist das Instrument nicht nur optisch ein Monument: Ihr kraftvoller, farbenreicher Klang ist ideal für ein Werk wie Alains Trois Danses. Zum Zeitpunkt der Aufnahme - vor einer geplanten Renovierung - waren die Manuale teilweise nur noch mit viel Kraft zu spielen.
Aufnahme
Die Aufnahme fand unter besonderen Bedingungen statt: Während der Corona-Pandemie, mit Masken und bei winterlicher Kälte. Der Orgelpart wurde ausschließlich nachts eingespielt, teils bis 3 Uhr früh, um den Verkehrslärm tagsüber zu vermeiden. Die extrem kalten Temperaturen in der Kirche machten die Arbeit zusätzlich herausfordernd und begrenzten die Dauer der Tanzaufnahmen, da der steinerne Boden für die Tänzer:innen schnell unerträglich kalt wurde.
Auch technisch war die Produktion aufwendig: Ein gehängtes AB-Hauptsystem (Sennheiser MKH 20) wurde ergänzt durch Raummikrofone (Schoeps MK2H, MKH 50) und Stützen (Line Audio CM3). Für die visuelle Umsetzung kamen Kran, Gimbal und Slider zum Einsatz. Gefilmt wurde mit zwei Sony A7S-Kameras. Das Licht bestand aus einer Mischung aus LED-Panels, zwei Arri 5 kW und mehreren Arri 1 kW-Scheinwerfern. So sollte eine differenzierte Inszenierung der Architektur und Bewegung geschaffen werden.
